- Fachverband Biogas und ThEEN zeigen Best Practice Beispiele und sys-temische Relevanz der Bioenergie
- Biogasanlage der Rhönland eG vermeidet pro Jahr 6.500 Tonnen CO2
Biogas verbindet durch seine Vielseitigkeit Ökonomie und Ökologie bei der erneuerbaren Energieerzeugung. Von klimaneutraler Energie in Form von Strom, Wärme oder Kraftstoff, bie-tet es auch umfangreiche Potentiale zur Stärkung des ländlichen Raums, zum Klimaschutz und der Förderung von Biodiversität in der Landwirtschaft.
„Bioenergie ist ein wesentlicher Träger des Energiesystems der Zukunft, der besonders zuver-lässig ist.“, betont Jana Liebe, ThEEN-Geschäftsführerin. „Die heute ausgezeichnete Anlage der Rhönland eG ist ein positives Beispiel zur Entwicklung von Klimaneutralität, in der Kreisläufe geschlossen wurden zwischen Tierzucht, Energieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion.“ Im ThEEN-Presseevent als Teil der bundesweiten Aktion des Fachverbands sehen die Akteure einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema Bioenergie.
Die Thüringer Biogasanlage der Rhönland eG wird als „Biogasanlage des Monats Februar“ für ihre besonderen Verdienste um eine klimafreundliche und zukunftsweisende Energieversor-gung ausgezeichnet. Sie spart fossile Energieträger ein und vermeidet pro Jahr 6.500 Tonnen CO2.
„Unser Hof zeigt, wie eine nahezu klimaneutrale Energieversorgung umgesetzt werden kann und wir als Landwirte zusätzliches Einkommen durch die Einspeisung unseres selbsterzeugten Stroms generieren.“ erläutert Heiko Burger, Vorstand der Rhönland eG. „Unsere Anlage ist be-reits vor drei Jahren aus der EEG-Förderung gefallen und trägt sich selbst. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit planen wir demnächst unser BHKW auf Inselbetrieb umzustellen und uns somit einen störungsfreien Betrieb zu sichern.“
1998 eröffnet, erzeugt die in den landwirtschaftlichen Betrieb integrierte Biogasanlage alter-nativ regenerative Energie für ca. 1500 Haushalte pro Jahr bei ca. 4,5 Millionen KWh/Jahr. Dies erfolgt durch die energetische Nutzung von Gülle (95%), Hühnerkot, Rindermist, Futterreste und Siloabraum mit einem hohen Gesamtwirkungsgrad durch Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW). Den erzeugten Strom verbraucht der Hof zur Hälfte selbst, unter anderem zum Betrieb von Wärmepumpen. Die übrigen 50% des Stroms werden in das Netz eingespeist und bietet den Landwirten ein zusätzliches Standbein. Die erzeugte Wärme wird gänzlich zum Eigenbedarf für Prozesswärme sowie die Beheizung der Rhönland-Scheune als Veranstaltungsort, der Flei-scherei, der Milchviehanlage sowie Nudelmanufaktur benötigt.
"Die Biogasanlagen des Monats spiegeln das große Potenzial und die Bandbreite der Branche wider. Von kleinen Hofanlagen bis hin zu großen Einspeiseanlagen - jede hat ein ganz spezi-elles Konzept, das optimal zum Standort passt. Deshalb sind Biogasanlagen auch so wichtig, sowohl für die Region als auch für die sichere Energieversorgung in Deutschland." so Andrea Horbelt, Pressesprecherin des Fachverband Biogas e.V..
Ländliche Erfolgsgeschichten dieser Art gehen zurück. Laut aktuellen Branchenzahlen des Thüringer Landesamts für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) vom November 2024 gibt es in Thüringen rund 240 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 163 MW. Dabei wurden zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 elf Anlagen stillgelegt. Im ersten Halbjahr 2024 machten die Thüringer Biogasanlagen insgesamt sechs Prozent der ge-samten Stromproduktion im Freistaat aus, was einen Rückgang von zwei Prozent gegenüber 2020 bedeutet.
Bundesweit zeigen die Zahlen einen weniger starken Zubau von Biogasanlagen gegenüber den Vorjahren. Statista verzeichnete im Jahr 2023 rund 9.900 Biogasanlagen mit einer Gesamtleis-tung von 5.900 MW.2 3 Der Fachverband Biogas e.V. sieht im kürzlich vom Bundestag verab-schiedeten Biomassepaket einen ersten Schritt hin zu verlässlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Perspektiven für Anlagenbetreiber, der viele Anlagen kurzfristig retten wird. Mit der neuen Bundesregierung müsse jedoch dringend nachgebessert werden, um den Anlagen-park langfristig zu erhalten und für die wichtigen Aufgaben (flexible Stromeinspeisung, Siche-rung der Kraftwerkstrategie, Wärmeversorgung im ländlichen Raum) fit zu machen. Biogas ist eine wichtige Säule der Energiewende, denn es ist als erneuerbarer Energieträger speicherfähig und anders als Wind- und Solarenergie, nach Bedarf verfügbar und vielseitig einsetzbar, wie auch das Beispiel der Rhönland eG eindrucksvoll belegt.
Pressekontakt:
ThEEN e.V., Maria Siegl, E-Mail: maria.siegl@theen-ev.de, Tel.: 0361 663 82 286 Fachverband Biogas e.V., Andrea Horbelt, andrea.horbelt@biogas.org, Tel. 08161 98 46 63
Über den ThEEN e.V.
Als Innovationscluster und Kompetenznetzwerk der Transformationstechnologien vertritt das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. über seine Mitgliedsverbände Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke, Bun-desverband WindEnergie - Landesgruppe Thüringen, Fachverband Biogas - Regionalbüro Ost, SolarInput sowie zahl-reiche Einzelmitglieder, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen und Institutionen mehr als 300 Unter-nehmen. www.theen-ev.de
Über den Fachverband Biogas e.V.
Der Fachverband Biogas e.V. vertritt die Biogasbranche im Dachverband der Erneuerbaren Energien, dem Bundesver-band Erneuerbare Energie (BEE) e.V. Mit über 4.700 Mitgliedern ist er Europas größte Interessenvertretung der Bio-gasbranche. Der Fachverband Biogas e.V. setzt sich bundesweit ein für Hersteller und Anlagenbauer sowie landwirt-schaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber. www.biogas.org | Weitere Informationen zur „Biogasanlage des Monats“